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Die Abgrenzung des Innenraums erfolgt durch ionische Säulen, die von korinthischen Kapitellen mit reichen Verzierungen gekrönt sind. Am Ende des Mittelschiffes schreitet der Besucher auf den alles beherrschenden Tabernakel zu, der zu einem der bedeutendsten des Archipels zählt. Er stammt aus einer alten Kunstwerkstatt in Genua, aus dem Atelier von Guiseppe Gaggini. Ebenso wie die dazugehörige Kanzel wurde der Tabernakel vor allem aus Marmor und Jaspis geschaffen.
Besonders hervorzuheben ist außerdem die mit Blattgold verkleidete Jungfrauenfigur und das Taufbecken aus Natur-Marmor links neben dem Eingang. Die Kirche ist voller wertvoller Gemälde, Statuen und Holzschnitzereien, die zum Teil noch aus der ursprünglichen Kapelle stammen. Im Kirchenmuseum befindet sich eine interessante Kollektion von Goldschmiedearbeiten, eine gotische Monstranz aus der Zeit Emanuels I. im 16. Jahrhundert, eine Sänfte mit Baldachin und eine Monstranz im Rokokostil aus dem 18. Jahrhundert, die beide vom Künstler Damián de Castro aus Córdoba stammen. Im Innerender Kirche befindet sich zudem der Sarkophag der Adelsfamilie Franchi. Im Laufe des 18. Jahrhunderts wurde diese Form der Bestattung verboten, aber die Relikte des Brauches sind auch heute noch zu sehen. Etwas versteckter ist der Eingang zum ehemaligen Friedhof der Stadt, der sich unter der Kirche befand und bis ins 19. Jahrhundert genutzt wurde. Wer um die Kirche herumgeht, kann an der ins Tal weisenden Fassade, an der Mauer eine ehemalige Tür erkennen, die mittlerweile geschlossen und verputzt wurde. Die Alten aus La Orotava erinnern sich aber noch gut daran, wie sie als Lausbuben dort ihre makabren Streiche spielten oder sich als Mutprobe in das Reich der Toten vorwagten. Seit dem 18. Juni 1948 gilt die Iglesia de la Concepción als historisch-künstlerisches Monument, das dem Denkmalschutz untersteht.
Auch heute noch ist diese Kirche das Zentrum der religiösen Anbetung in der Stadt und Ausgangspunkt wichtiger Prozessionen im Jahresablauf.
Fotos: www.inselteneriffa.com